Forscher entdecken: Bakterien haben einen 24-Stunden-Tag
- Das Bakterium Bacillus subtilis ist nicht vom Tageslicht abhängig.
- Trotzdem hat es eine innere Uhr, nach der es sich richtet.
- Es lebt nach dem Rhythmus eines 24-Stunden-Tages.
Der 24-Stunden-Rhythmus bestimmt, wann wir schlafen und wann wir wach sind. So stehen wir morgens, wenn die Sonne aufgeht, auf und abends, wenn es dunkel wird, gehen wir ins Bett. Nach diesem Rhythmus leben auch die meisten Tiere, Pflanzen und Pilze. Obwohl nicht alle tagsüber, sondern viele nacht- oder dämmerungsaktiv sind, leben sie doch nach dem 24-Stunden-Kreislauf.
Bisher war jedoch unklar, wie das bei Bakterien ist. Besitzen sie auch eine innere Uhr, nach der sich ihr Leben gestaltet?
Bei Bakterien, die Licht brauchen, um Energie produzieren zu können, wurde das bereits nachgewiesen. Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität in München wollten wissen, wie das bei „nicht-photosynthetischen“ Bakterien ist. Also bei denen, die nicht auf Licht angewiesen sind. Sie untersuchten Heubazillen (Bacillus subtilis) und setzten sie verschieden lange Licht oder Dunkelheit aus. Dabei fanden sie heraus, dass auch sie sich dem 24-Stunden-Rhythmus anpassen.
Dieser nennt sich in der Fachsprache übrigens „zirkadian“. Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „ungefähr einen Tag lang“ („circa“ = „um … herum“; „dies“ = „Tag).
Eine Ausnahme ist übrigens der Biber. Im Winter kommt er ganz schön „aus dem Tritt“. Weil er die meiste Zeit in seinem Bau bleibt und nicht weiß, ob es draußen hell oder dunkel ist, ändert sich sein Tagesrhythmus von 24 Stunden auf 27 Stunden.
Quelle: https://www.uni-muenchen.de