Bienenköniginnen schnattern und hupen
- Das Schnattern hört sich an wie das einer Ente, das Hupen wie das einer Tröte.
- Für die Bienenköniginnen ist das Hupen überlebenswichtig.
- Bienen können es nicht hören, aber die Vibration wahrnehmen.
Summ, summ, summ ... dieses Geräusch kennen wir von den Bienen. Aber wer hat schon mal eine Biene schnattern gehört - wie eine Ente? Oder hupen wie eine Tröte? Sie stammen von Bienenköniginnen!
Aus den meisten Bienen in einem Bienenstock werden Arbeiterinnen (sie sammeln Pollen und Nektar). Nur ein paar hundert werden Drohnen (männliche Bienen, die im Bienenstock bleiben). Und gerade mal 10-20 entwickeln sich zu Bienenköniginnen-Larven. Wenn diese groß und stark genug sind, fangen sie an, sich durch die Wabenwand zu beißen - und schnattern dabei wie wild. Sobald sich eine der angehenden Königinnen aus ihrer Wabe befreit hat, stellt sie das Schnattern ein und trötet nun „lauthals“, um auf sich aufmerksam zu machen.
Moment: Wer soll das Tröten hören - die anderen Bienen? Bienen können gar nicht hören. Und trotzdem nehmen sie das Geräusch wahr, und zwar durch die Vibration, also die Schwingung, die durch das Schnattern und Tröten erzeugt wird.
Sobald die Arbeiterbienen das Tröten hören, eilen sofort herbei, um die anderen Königinnen daran zu hindern, ebenfalls aus ihren Waben zu kommen. Denn: Wenn mehrere Jungköniginnen zur gleichen Zeit schlüpfen, bekämpfen sie sich gegenseitig bis nur noch eine übrig bleibt. Wenn aber nur eine zur gleichen Zeit schlüpft, können nacheinander alle Königinnen überleben und das Bienenvolk hat eine größere Chance, sich immer wieder zu teilen und zu vermehren.
Die Studie, die der Forscher Martin Bencsik von der Nottingham Trent University in Nottingham (UK) geleitet hat, ist im Magazin „Scientific Reports“ auf der Webseite nature.com veröffentlicht worden.
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Quelle: https://www.nature.com