Wissenschaftler haben eine Blume entdeckt, die als intelligent bezeichnet werden könnte
- Pflanzen gelten nicht als intelligent, weil sie kein Gehirn haben.
- Möglicherweise sind sie aber doch intelligent.
- Die Späte Goldrute kann auf ihre Umgebung mit „überlegten Entscheidungen“ reagieren.
Die Späte Goldrute ist ein cleveres Kerlchen
Die Späte Goldrute ist eine weit verbreitete, krautige Pflanze mit gelben Blüten. Sie hat eine einzigartige Verteidigungsstrategie. Wenn Insekten ihre Eier an ihren Knospen ablegen wollen, neigt sie ihre Spitze nach unten. Die Insekten kommen nicht an die Knospen heran und müssen sich einen anderen Ort für ihre Eier suchen. Forscher haben aber jetzt noch etwas viel Spannenderes entdeckt:
Sie hört die „Schreie der Nachbarn“
Wenn benachbarte Pflanzen von Blattkäferlarven angefressen werden, geben sie bestimmte Stoffe in die Luft ab – sogenannte VOCs („volatile organic compounds“ = „flüchtige organische Verbindungen“). Die Stoffe signalisieren den Insekten, dass die Pflanze geschädigt ist. Das ist aber noch nicht alles. Die Pflanze verändert auch die Reflexion ihrer Blätter. Das heißt, dass die Blätter aus der Ferne so aussehen, als hätten sie eine andere Farbe. Nur die Pflanzen können die andere Färbung sehen. Sie sind wie „Schreie“, die die anderen Pflanzen in der Umgebung „hören“.
Und dann trifft sie eine Entscheidung
Die Pflanzen in der Nähe, die noch nicht von Blattkäferlarven befallen wurden, reagieren. Sie stärken ihre Abwehrkräfte, beschleunigen ihr Wachstum und stellen Abwehrstoffe her. Aufgrund der „Warnschreie“ bereiten sich auf etwas vor, was in der Zukunft möglicherweise passieren könnte. Das erfordert eine Art Gedächtnis sowie eine Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Sie passen ihr Verhalten an ihre Situation an.
Weitere Forschungen
Die Wissenschaftler haben keine Zweifel an der Intelligenz von Pflanzen. Für sie stellt sich nicht die Frage, OB sie intelligent sind, sondern WIE es ihnen gelingt, ohne Gehirn intelligent zu handeln. Sie wollen in weiteren Studien herausfinden, wie gut ihre Wahrnehmung, ihr Gedächtnis sowie die Lern- und Entscheidungsfähigkeiten der Pflanzen sind.
Über die Studie
Die Studie der Cornell University (USA) wurde im April 2024 Plant Signaling and Behavior veröffentlicht.
Quelle: https://www.sciencealert.com, https://www.tandfonline.com, https://www.sciencedaily.com