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Kohlmeisen verlieren in der Stadt ihre leuchtende, gelbe Farbe

  • Kohlmeisen, die in der Stadt leben, sind anders gefärbt.
  • Ihre Federn sind nicht knallgelb, sondern eher blass.
  • Das hat mit dem Futter zu tun und ist ein Zeichen dafür, dass ihnen Nährstoffe fehlen.

KohlmeiseFoto: Arnau/stock.adobe.com

Die Stadt hat viele Vorteile für Vögel: Es gibt überall kleine oder große Parks, in denen sie Schutz und Nahrung finden. Oft unterstützen wir Menschen sie bei der Futtersuche, indem wir Meisenknödel im Garten oder am Balkon aufhängen. Außerdem gibt es weniger natürliche Feinde in der Stadt.


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Forschern fiel auf, dass diejenigen Tiere, die auf dem Land leben, besonders kräftige und leuchtende Farben haben. Bei den „Stadtvögeln“ ist das anders. Ihr Gefieder ist häufig stumpf und blass. Das Phänomen wird seitdem als „Urban Dullness“-Phänomen bezeichnet („Städtische Stumpfheit“). Bislang wurden solche Untersuchungen nur an einzelnen Orten durchgeführt – war diese Beobachtung also nur ein Zufall?

Um mehr zu erfahren, haben Wissenschaftler nun das Gefieder von Kohlmeisen in ganz Europa untersucht. Sie sammelten ihre Federn in verschiedenen Städten und Wäldern und fanden heraus: In der Stadt ist das gelbe Gefieder der Kohlmeisen tatsächlich viel stumpfer und blasser. Pastellfarben. Die Frage ist: warum?

Die gelbe Farbe stammt von fettlöslichen Farbteilchen namens „Carotinoiden“. Wir Menschen nehmen Carotinoide z. B. in Form von Möhren zu uns. Bei den Kohlmeisen geschieht das quasi auf Umwegen. Sie fressen Insekten, die wiederum Pflanzen fressen, die solche Carotinoide enthalten.

Der Mangel an Carotinoiden ist nicht einfach nur ein kleiner Schönheitsfehler. Den Tieren fehlen dadurch auch wichtige Antioxidantien. Das sind chemische Verbindungen, die z. B. die Auswirkungen von Schadstoffen abmildern. Sie sind dadurch also weniger widerstandsfähig gegen Umweltverschmutzungen. Und genau die ist in Städten sehr viel höher als auf dem Land.


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Die Erkenntnisse der Studie sollen helfen, Vögel in der Stadt mit den Nährstoffen zu versorgen, die sie benötigen. Eine größere Pflanzenvielfalt im Garten oder auf dem Balkon kann bereits helfen, denn dadurch werden auch Insekten angelockt, von denen sich die Kohlmeisen ernähren.

Die Studie der Lund Universität (Schweden) erschien im August 2023 im Magazin Journal of Animal Ecology.

Quelle: https://www.lunduniversity.lu.se, https://besjournals.onlinelibrary.wiley.com


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