Spinnen haben kognitive Fähigkeiten, die nur von Wirbeltieren bekannt sind
- Springspinnen haben eine bessere Wahrnehmung als gedacht.
- Sie können zwischen lebendigen und nicht lebendigen Objekten unterscheiden.
- Diese Fähigkeit wurde bislang nur bei Wirbeltieren nachgewiesen.
Springspinnen besitzen einen sehr guten Sehsinn. Sie haben zwei nach vorne gerichtete Augen, die sehr scharf sehen. Außerdem besitzen sie seitliche Augen, die das räumliche Sehen unterstützen. Forscher wollten nun herausfinden, ob die Tiere zwischen lebendigen und nicht lebendigen Dingen unterscheiden können.
Wir Menschen können in einer Animation, die nur aus Lichtpunkten besteht, einen Menschen erkennen, der sich gehend fortbewegt. Also in etwa wie eine Strichmännchenzeichnung, deren Striche zu Punkten verkürzt wurden. Solange sich die Lichtpunkte in typischer Weise bewegen, reicht das vollkommen aus, uns einen Menschen darunter vorzustellen. Wenn sie sich aber nicht bewegen, sehen wir darin eben nur Punkte.
Für Spinnen der Art Menemerus semilimbatus entwarfen die Forscher einen ganz ähnlichen Test. Sie stellten fest, dass die Spinnen ihren Körper drehten, um mit ihren beiden scharfen Augen genau die Lichtpunkte anzusehen, die keinen Sinn ergaben (also z. B. einen Kreis oder ein Quadrat). Die Forscher glauben, dass sie sich zu ihnen drehten, um sie besser zu sehen und zu verstehen, was sie bedeuten sollen.
Über Kognition
Als Kognition wird die Fähigkeit bezeichnet, Informationen im Gehirn zu verarbeiten. Im Grunde also das, was wir als „Denken“ bezeichnen. Bei uns Menschen umfasst das vor allem das Wahrnehmen, Analysieren, Planen und Problemlösen.
Die Studie der Harvard University (USA) erschien im Juli 2021 im Magazin PLOS Biology.
Quellen: