Borstenwürmer können Sonnenlicht von Mondlicht unterscheiden
- Borstenwürmer leben im Meer, in einer geringen Tiefe von bis zu 5 m.
- Bei ihrer Fortpflanzung richten sie sich nach dem Mondkalender.
- Um Sonnenlicht von Mondlicht zu unterscheiden, haben sie einen Trick.
Vielleicht sollten wir erst einmal die Frage klären: Was genau sind Borstenwürmer? Es handelt sich um Ringelwürmer, die meist im Meer leben – meistens in Küstennähe, dicht unter der Wasseroberfläche. Links und rechts an ihren Seiten haben sie ganz viele kleine „Wimpern“. Sie helfen ihnen, sich fortzubewegen.
Wissenschaftler haben den Borstenwurm Platynereis dumerilii genauer untersucht, weil er die einzigartige Fähigkeit hat, Sonnenlicht von Mondlicht zu unterscheiden. Dazu muss man wissen, dass sich die Tierart bei der Fortpflanzung nach dem Mondkalender richtet. Es ist also sehr wichtig für die Tiere, diesen Unterschied zu kennen.
Wenige Tage nach Vollmond kommen sie an die Wasseroberfläche. Und zwar massenweise. Denn: Die Befruchtung der Eier findet außerhalb des Körpers statt, also im Wasser. Je mehr Tiere sich gleichzeitig fortpflanzen, desto mehr Eier können befruchtet werden.
Was die Wissenschaftler herausgefunden haben: Der Borstenwurm nutzt ein einzigartiges, lichtempfindliches Protein. Damit kann er nicht nur erkennen, ob der Mond scheint, sondern auch in welcher Phase er sich gerade befindet. Also ob der Mond gerade „zunimmt“ oder „abnimmt“.
Die Studie der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, der Universität Köln und der Universität Oldenburg erschien im November 2023 in der Fachzeitschrift Nature Communications.
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Quelle: https://presse.uni-mainz.de
