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Maulwurf

Steckbrief Maulwurf

Größe 12-16 cm (Körperlänge)
Geschwindigkeit Bis 4 km/h
Gewicht 70-130 g
Lebensdauer 3-6 Jahre
Nahrung Regenwürmer, Insekten, Larven
Feinde Katzen, Eulen, Füchse
Verbreitung Europa, Nordamerika
Lebensraum Wiese, Garten, Laubwald
Ordnung Insektenfresser
Familie Maulwürfe
Wissenschaftl. Name Talpidae
Merkmale Säugetier, das unter der Erde lebt; große Schaufelhände

Merkmale und Besonderheiten

Maulwürfe sind kleine Säugetiere. Sie verbringen die meiste Zeit ihres Lebens unter der Erde. Dort graben sie mit ihren Schaufelhänden Tunnel und drücken die Erde nach oben an die Erdoberfläche. Dadurch entstehen die berühmten Maulwurfshügel. In unserem Steckbrief geht es vor allem um den Europäischen Maulwurf.

Maulwurf Maulwurf - Foto: Santia/Shutterstock

Arten

Es gibt knapp 60 Arten von Maulwürfen. In Deutschland ist der Europäische Maulwurf am häufigsten. Die meisten Arten leben unter der Erde. 


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Verbreitung und Lebensraum

Maulwürfe leben ausschließlich auf der Nordhalbkugel. Sie kommen überall in Europa vor sowie auch in Asien. In Nordamerika sind sie vom Süden Kanadas bis in den Norden Mexikos verbreitet. Die meisten Arten leben unter der Erde – wie zum Beispiel der Europäische Maulwurf. Sie bevorzugen feuchte Erdböden mit einer dicken Schicht Humus.

Lebensweise

Maulwürfe haben keinen festgelegten Tagesrhythmus. Sie sind 4-5 Stunden am Stück wach und nehmen dann eine Mütze Schlaf. Sie sind Einzelgänger und gelten nicht als besonders gesellig. Im Gegenteil: Sie greifen ihre Artgenossen in der Regel an. Es sei denn, es ist Paarungszeit und sie treffen auf ein Weibchen. Die Begegnung zwischen Männchen und Weibchen verläuft jedoch wenig romantisch. Die beiden bleiben nur wenige Stunden zusammen und gehen danach getrennte Wege.

Maulwurf an einem Tunneleingang Maulwurf an einem Tunneleingang - Foto: Maksim Safaniuk/Shutterstock

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Maulwürfe haben eine Körperlänge von etwa 12-16 cm. Ihr Schwanz wird 2,5-4 cm lang. Sie wiegen 70-130 g. Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen.


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Körperbau

Maulwürfe haben einen walzenförmigen Körper, schaufelartige Hände, ein samtiges, dunkelgraues Fell und winzige Augen. Die Ohren sind nicht sichtbar.

Hände

Maulwürfe haben große, kräftige Hände mit fünf Fingern und langen Krallen. Sie benutzen sie zum Graben.

Fell

Maulwürfe haben ein kurzes, weiches Fell. Es hat im Gegensatz zu vielen anderen Säugetieren eine Besonderheit: Die Haare besitzen keine bestimmte Wuchsrichtung. Sie können sich frei in jede Richtung bewegen und erleichtern das Laufen in den engen Tunnel.

Maulwurf Merkmale Maulwurf Merkmale - Foto: Bildagentur Zoonar GmbH/Shutterstock

Anpassung an den Lebensraum

Maulwürfe sind perfekt an das Leben unter der Erde angepasst. Hier sind ein paar der wichtigsten Eigenschaften, die sie entwickelt haben:

  • Kräftige Schaufelhände - zum Graben
  • Kleine Augen – weil sie ihren Sehsinn nicht benötigen
  • Haare ohne Wuchsrichtung – erleichtert die Fortbewegung in engen Tunneln
  • Langer, schlanker Körper – ideal für die Fortbewegung in engen Tunneln
  • Keine Ohrmuscheln – hilft ebenfalls bei der Fortbewegung in engen Tunneln
  • Blut kann mehr Sauerstoff aufnehmen – weil es unter der Erde weniger Sauerstoff gibt

Maulwurf oder Wühlmaus – Wo ist der Unterschied?

Maulwurf und Wühlmaus sind beide kleine Säugetiere mit dunklem Fell. Gibt es einen Trick, sie auseinanderzuhalten? Ja! Der auffälligste Unterschied ist, dass Wühlmäuse keine Schaufelhände haben, sondern kleine Pfoten. Außerdem sind ihre Augen viel größer und sie haben Ohrmuscheln. Da Maulwürfe die meiste Zeit unter der Erde verbringen, ist die Wahrscheinlichkeit, einen zu sehen, gering. Wenn man also ein kleines Säugetier mit dunklem Fell sieht, dann ist es eher eine Wühlmaus, eine Maus oder eine Ratte.

Maulwurf oder Wühlmaus – Wo ist der Unterschied? Maulwurf oder Wühlmaus – Wo ist der Unterschied? - Foto: VladKK (links)/Shutterstock, Sergey Ryzhkov (rechts)/stock.adobe.com

Ernährung

Maulwürfe zählen zu den Fleischfressern. Sie ernähren sich am liebsten von Regenwürmern. Sie machen den größten Teil ihrer Nahrung aus. Sie mögen aber auch Insekten wie Käfer, Mücken, Fliegen, Falter – vor allem deren Larven. Außerdem landen auch Hundertfüßer und andere Weichtiere in ihrem Magen. Sie können nur etwa 24 Stunden ohne Nahrung überleben. Wenn sie nach einer Mahlzeit noch Regenwürmer übrig haben, verstauen sie sie deshalb als lebendes Futter in ihrer Vorratskammer.

Maulwurf mit Regenwurm Maulwurf mit Regenwurm - Foto: alan1951/stock.adobe.com

Tunnel

Größe, Länge und Tiefe

Maulwürfe graben weit verzweigte Tunnel. Die Tunnel sind etwa 4-5 cm breit und hoch. Der gesamte Bau kann bis zu 70 m lang werden und liegt bis zu 70 cm tief unter der Erde.

Die Kammern

Die Tunnel führen zu verschiedenen Kammern: Es gibt eine Schlafkammer, eine Nistkammer und eine Vorratskammer. Sie liegen besonders tief.

Die Wurmfallen

Die meisten Tunnel sind nichts anderes als „Wurmfallen“. Sie liegen nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche, weil sich dort die meisten ihrer Beutetiere aufhalten.

Schnellgräber

Maulwürfe sind erstaunlich schnell im Graben. Sie benötigen für einen Tunnel mit 4,5 m Länge nur etwa eine Stunde. Wenn nötig, können sie innerhalb weniger Stunden ein komplett neues Tunnelnetzwerk errichten.

Maulwurf Tunnelsystem Maulwurf Tunnelsystem - Foto: Morphart Creation/Shutterstock

Verhalten

Was macht der Maulwurf im Winter?

Maulwürfe halten keinen Winterschlaf. Die Tunnel liegen so tief, dass sie trotz eisiger Temperaturen immer frostfrei bleiben. Bevor es richtig kalt wird, legen sie sich einen Vorrat an. Sie verstauen bis zu 790 Regenwürmer in ihrer Vorratskammer. Zusammen wiegen sie bis zu 1,5 kg.

Sinne und Fähigkeiten

Sehsinn

Maulwürfe sind nicht blind, aber sie können nicht besonders gut sehen. Ihre kleinen Knopfaugen nehmen nur Unterschiede zwischen Hell und Dunkel wahr. Das ist jedoch völlig ausreichend, denn schließlich leben sie unter der Erde.

Hörsinn

Maulwürfe hören nicht mit ihren Ohren, sondern mit ihren Haaren. Sie nehmen kleinste Erschütterungen, Schwingungen, Bewegungen und sogar Luftdruckveränderungen mit ihnen wahr. So sind sie immer gut informiert und gleich zur Stelle, wenn ein Regenwurm in eine ihrer Wurmfallen plumpst.

Geruchs- und Tastsinn

Maulwürfe haben einen ausgezeichneten Geruchssinn und Tastsinn. Mit ihrer feinen Nase erschnuppern sie Beutetiere und mit den Tasthaaren an ihrer Nase spüren sie, wenn sich in ihrer Nähe Insekten bewegen.

Fortbewegung

Geschwindigkeit

Maulwürfe sind überraschend flott unterwegs. Sie können sich mit einer Geschwindigkeit von 4 km/h fortbewegen. Damit sind sie so schnell wie ein Mensch, der eine Straße entlang geht.

Wendigkeit

Maulwürfe schlagen Purzelbäume unter der Erde – und zwar immer dann, wenn sie sich in einem Gang in die entgegengesetzte Richtung drehen möchten.

Lebenserwartung

Maulwürfe erreichen für gewöhnlich ein Alter von etwa drei Jahren, höchstens aber sechs Jahre.

Uhu mit Maulwurf Uhu mit Maulwurf - Foto: alan1951/stock.adobe.com

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Maulwürfe sind vielen Bedrohungen ausgesetzt, und zwar sowohl unter als auch über der Erde. Sie verlassen ihre Tunnel und kommen an die Erdoberfläche, um Nistmaterial zu suchen. Unter freiem Himmel werden sie schnell von Eulen, Füchsen, Wieseln, Bussarden und Raben entdeckt und erbeutet. Unter der Erde kann ihnen Hochwasser und starker Bodenfrost das Leben kosten.

Geschützte Tierart

Maulwürfe sind in Deutschland eine geschützte Tierart. Sie zu fangen, zu verletzen oder sogar mit Gift zu töten ist verboten und steht unter Strafe und zieht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro nach sich.

Maulwurf Maulwurf - Foto: Marcin Pawinski/Shutterstock

Maulwürfe vertreiben

Maulwürfe sind süße Tiere – solange sie nicht im eigenen Garten leben. Dann möchten sie viele Menschen vertreiben. Warum? Wenn sie die Erde umgraben, können die Wurzeln junger Pflanzen Schaden nehmen. Die meisten stören sich aber an dem „unschönen Anblick“ der Maulwurfshügel. Zahlreiche Tricks und Wundermittel sollen helfen, sie zu bekämpfen und zu vertreiben. Dabei sind sie Nützlinge und sehr wichtig für ein gesundes Ökosystem. Stören die Hügel wirklich so sehr? Ist es wirklich schlimm, wenn ein paar Pflanzen eingehen? Wie denkst du darüber?

Tunneleingänge versperren

Es gibt zahlreiche Hausmittel, die Maulwürfe verscheuchen sollen. Dazu gehören Eierschalen, Mottenkugeln und Stechpalmen. Sie werden in die Hügel gelegt. Ihnen werden dadurch aber bestenfalls ein paar Ausgänge verbaut. Sie legen meistens kurzerhand neue an. Dadurch gibt es noch mehr Hügel als vorher. Fazit: nicht hilfreich.

Hausmittel

Hausmittel haben zum Ziel, den empfindlichen Geruchssinn des Maulwurfs zu irritieren. Dazu gehören Lavendelöl, in Essig getränkte Lappen, Milch, Brennnesseljauche, Knoblauchjauche, der Urin von Katzen oder Hunden oder eine leere Flasche, in der Alkohol war und kopfüber in einen Eingang gesteckt wird. Manchmal heißt es auch, man solle die Tunnel ausräuchern. Fazit: selten hilfreich.

Chemikalien

Auch mit chemischen Mitteln werden Maulwürfe bekämpft. Zum Glück sind die meisten verboten.

Ultraschall und Plastikflaschen

Maulwürfe können nicht mit ihren Ohren gut hören, aber dafür mit ihren Tasthaaren. Sie sind so empfindlich, dass sie jeden Luftzug und jede Schallwelle wahrnehmen. Deshalb werden Ultraschallgeräte eingesetzt, um sie zu vertreiben. Eine günstige Alternative ist eine Plastikflasche, deren Boden abgeschnitten und mit dem Kopf in den Boden gesteckt wird. Der Wind, der darüber bläst, soll unangenehme Geräusche erzeugen. Fazit: selten hilfreich.

Maulwurf Maulwurf - Foto: Robert Hoetink/Shutterstock

Bedeutung für das Ökosystem

Maulwürfe sind Nützlinge und sehr wichtig für die Natur. Sie machen die Erde gesünder, weil sie sie umgraben und dadurch belüften. Außerdem wird sie dadurch fruchtbarer und fördert die Artenvielfalt der Pflanzen. Das hat zur Folge, dass es mehr Insekten gibt, die wiederum Nahrung für Vögel sind. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Ökosystems.

Fortpflanzung

Da Maulwürfe unter der Erde leben und sich in Gefangenschaft selten vermehren, weiß man bislang wenig über ihre Fortpflanzung. Sie paaren sich zwischen Ende Februar und Anfang März. Die Tragzeit beträgt etwa 4 Wochen. Es kommen 3-5 Jungen zur Welt. Sie sind zunächst nackt und blind. Nach 22 Tagen öffnen die Augen, nach 33 Tagen verlassen sie das Nest und nach 6 Wochen sind sie bereits so selbstständig, dass sie sich ihr eigenes Revier suchen.

Fun Facts

Sternmull

Es gibt aber Arten, die über der Erde leben oder teilweise im Wasser, zum Beispiel der Sternmull. Er hat ein ungewöhnliches Aussehen, denn an seiner Schnauze befinden sich 22 fingerartige Tastorgane.

Sternmull Sternmull - Foto: Agnieszka Bacal/Shutterstock

Der Maulwurf ist verwandt mit:

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